Wichtige Druckbegriffe einfach erklärt
Die erste bekannte Festschrift erschien im Jahr 1640 anlässlich des 200. Jubiläums des Buchdrucks. Daraus hat sich eine Tradition entwickelt, der auch heute noch nachgegangen wird. Damit auch Ihre Festschrift ein Erfolg wird, klären wir in diesem Blogbeitrag Ihre Fragen zu Inhalt und Zeitplan.
Was ist eine Festschrift?
Bevor wir uns um die Planung kümmern können, sollte erst einmal geklärt werden, was eine Festschrift genau ist. Es handelt sich dabei um eine für einen festlichen Anlass erstellte Publikation, welche aus Einzelbeiträgen zusammengestellt wird. Sie wird zu größeren Festlichkeiten verschenkt oder verkauft. Sie dient unter anderem der Imagepflege, Steigerung des Bekanntheitsgrads und der Kundenbindung. Man unterscheidet zwischen zwei Arten:Festschriften zur Würdigung eines Gelehrten
Dabei handelt es sich um Publikationen in Ehren von Wissenschaftlern, Professoren, Ärzten und weitere, häufig zum runden Geburtstag. Sie enthalten meist wissenschaftliche Beiträge von Freunden, Kollegen oder auch Schülern. Die Festschrift gilt als wichtige Quelle der Wissenschaftsgeschichte und enthält ein komplettes Schriftenverzeichnis des Gelehrten.
Private Festschriften
Diese Art von Festschrift steht meist in Verbindung mit einem größeren Fest, etwa Firmen- oder Vereinsjubiläen. Der Inhalt soll unterhalten und informieren. Diese Schriften geben einen Einblick in die Historie und werden meist auf Events zum Verkauf angeboten.Auch an Familienangehörige und enge Freunde werden Festschriften verschenkt. Der Inhalt kann hier sehr individuell sein.
Der Inhalt
Der Aufbau hängt, wie aus dem vorherigen Abschnitt hervorgeht, stark vom Anlass ab. Hier geben wir Ihnen eine mögliche Gliederung:
- Titelblatt mit Bild, Jubiläumsjahr und Namen des Herausgebers
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort/Grußwort mit Bild und Unterschrift
- Chronik mit kurzem und informativem Abriss der Historie
- Ehrung von Mitgliedern
- Bildergalerie (Ausflüge, Feiern, etc.)
- Informationen zu aktuellen internen Ereignissen
- Danksagung an Spender und Unterstützer
- Impressum
Grußwort
Das Grußwort befindet sich am Anfang des Inhalts. Lassen Sie hier Bürgermeister, Abgeordnete, Vorstandsmitglieder oder andere wichtige Personen zu Wort kommen. Geben Sie der Person auch die maximale Textlänge vor, 1.000 bis 1.500 Zeichen reichen meist aus.
Chronik
Die Chronik ist ein wichtiger Bestandteil einer Festschrift. Achten Sie darauf, sich nicht in Details zu verlieren und legen Sie den Fokus auf die bedeutendsten Ereignisse. Empfehlenswert sind viele große Bilder, die etwa 1/3 der Seite einnehmen.
Ehrung von Mitgliedern
Nutzen Sie die Gelegenheit und Danken langjährigen Mitgliedern und Kollegen. Lassen Sie diese auch gerne selbst zu Wort kommen.
Werbung
Anzeigen dienen der Finanzierung der Festschrift. Festschriften werden meist auf hochwertigerem Material gedruckt, was natürlich entsprechende Kosten verursacht. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflage und je größer die Anzeige, desto mehr können Sie für eine Anzeige verlangen. Achten Sie dabei allerdings auf die Zielgruppe Ihrer Festschrift. Ein Gärtnereiverein wird sich wahrscheinlich weniger stark für Anzeigen von Autohäusern interessieren.
Tipps zur Themenfindung
Bieten Sie dem Leser historische Rückblicke, interessante Geschichten und lesenswerte Interviews. Stellen Sie Menschen in den Mittelpunkt und beschreiben Sie wichtige Ereignisse anhand dieser Personen. Beschreiben Sie zum Beispiel, wie sich die letzte Renovierung auf die Leute auswirkt.
Schreiben Sie auch Geschichten von/über die guten Seelen des Unternehmens, wie Hausmeister und Reinigungskräfte und zeigen Sie so Ihre Dankbarkeit.
Aufbau und Layoutgestaltung
Wie das Layout letztendlich aussehen soll, ist natürlich Ihnen überlassen. Dennoch gibt es einige Tipps, die Sie berücksichtigen sollten. So erleichtern klare Strukturen das Lesen der Festschrift. Mit einer Einteilung in thematisch passende Kapitel kann sich der Leser viel einfacher orientieren und mit einem Inhaltsverzeichnis können bestimmte Artikel schnell gefunden werden. Achten Sie dabei auch auf ein einheitliches Layout, sprich, verwenden Sie die gleichen Farben und Schriften auf jeder Seite. Das Verhältnis zwischen Textblöcken und Bildern sollte ausgewogen sein. Lange Texte sollten vermieden werden. Nutzen Sie Bilder zum Auflockern längerer Artikel und machen Sie nach vier bis fünf Zeilen einen Absatz, um dem ganzen eine Struktur zu geben.
Für die Layoutgestaltung benötigen Sie natürlich auch das entsprechende Programm. Hier gibt es eine ganze Reihe an professionellen Layoutprogrammen, wie etwa Adobe InDesign oder Affinity Publisher. Diese Programme sind kostenpflichtig. Als Alternative gibt es kostenfreie Open-Source Programme wie Scribus. Auf dem ersten Blick scheint es zwar unübersichtlich, steht aber nach einer Eingewöhnungszeit den Profi-Programmen in Nichts nach.
Die Planung
Zunächst müssen Sie sich überlegen, welche Art von Festschrift Sie erstellen und wie diese gedruckt werden soll (als Buch, Broschüre, ...). Zudem müssen Sie ein Budget festlegen.
5 bis 12 Monate vor der geplanten Veröffentlichung sollten Sie Anfangen, Daten zu sammeln und die einzelnen Aufgaben zu verteilen. Setzen Sie den Textautoren auf jeden Fall eine deadline und planen Sie dabei einen Puffer ein, da nicht jeder seinen Text auch pünktlich abgeben wird.
In den 8 bis 10 Wochen vorher geht es dann an das Sammeln und Korrekturlesen der Texte und das Layout wird erstellt. Geben Sie die Festschrift mit genügend Zeitpuffer in den Druck, falls hier etwas bei der Produktion oder Lieferung schieflaufen sollte.
10 bis 12 Tage vor der Veranstaltung erfolgt nun, falls gewünscht, der Verkauf der fertigen Festschriften.
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